Wiesbaden, 7. Juli 2016 – Aufgrund der unsicheren politischen Lage verlieren ehemals beliebte Urlaubsziele wie Ägypten und die Türkei für viele Urlauber an Attraktivität. Ein weit beliebteres Urlaubsziel in diesem Sommer ist Spanien, Reiseveranstalter melden ein Gästeplus in Spanien von bis zu 25% zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu rechnen Reisekonzerne mit nur etwa halb so vielen Türkeiurlaubern wie im Jahr zuvor. Bereits Anfang des Jahres wies die Fluggastrechte-Plattform FairPlane auf diese Entwicklung hin. Vermehrte Beschwerden, die bei FairPlane eingehen, verdeutlichen nun aber, dass viele Fluggesellschaften mit der veränderten Nachfrage der Fluggäste nicht richtig umgehen.
Vorfälle wie das aktuelle Chaos bei der spanischen Billig-Fluglinie Vueling zeigen, dass sich die Lage zu Ferienbeginn nicht beruhigt, sondern noch verschlimmert hat. Durch Planungsfehler und kurzfristige Umplanungen bei den Airlines kommt es immer wieder zu Änderungen im Flugplan oder zu Flugausfällen. Flüge werden gestrichen oder zusammengelegt und die Fluggäste auf frühere oder spätere Flüge umgebucht. Diese organisatorische Praxis geht zu Lasten der Passagiere.„Durch die sinkende Nachfrage bleiben Flugzeuge in touristische Zentren wie Antalya oder Hurghada halb leer. Also werden weniger gewinnbringende Flüge gestrichen und Flugzeuge samt Crew nach Spanien geordert. Anstatt entsprechend zu planen, stellen manche Fluglinien ihre Gäste vor vollendete Tatsachen.“ Doch die Gewinne auf Kosten der Passagiere maximieren zu wollen, kann für die Fluglinien im Endeffekt teuer werden. Denn bei Umbuchungen, verschobenen Flügen, Flugausfällen oder langen Verspätungen kommt die europäische Fluggastrechte-Verordnung zu tragen. Sie sichert Fluggästen ein Recht auf Ausgleichsleistungen, je nach Streckenlänge bis zu 600 €. Außerdem dürfen Betroffene laut Verordnung kostenfrei von ihrem Flug zurücktreten, wenn der Flug gestrichen oder der Passagier von der Airline auf einen anderen Flug umgebucht wird.„Häufig gibt es Fehlplanungen bei Airlines. Das dadurch entstandene Chaos auf äußere Umstände, wie etwa den Fluglotsenstreik in Frankreich, abzuschieben schädigt Fluggäste. Das muss ein Ende haben“, so Schmid. Gemeinsam mit FairPlane setzt sich der Anwalt und Fluggastrecht-Experte dafür ein, dass sich Fluglinien nicht aus der Verantwortung ziehen und Geschädigte ihre Rechte durchsetzen können.