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Flugturbulenzen: Wie gefährlich sind Luftlöcher beim Fliegen?

Luftlöcher und Turbulenzen im Flugzeug

  • Luftlöcher sind umgangssprachliche Bezeichnungen für Turbulenzen im Flugzeug.
  • Turbulenzen entstehen, wenn die Maschine durch Bereiche fliegt, in denen die Luft auf und ab bewegt wird, wie Aufwinde und Abwinde.
  • Turbulenzen treten häufiger in Gebieten mit hoher Luftbewegung auf, wie im Hochgebirge oder beim Durchfliegen von Wolken.
  • Moderne Flugzeuge sind für Turbulenzen ausgelegt und flexibel genug, um ihnen standzuhalten.
  • Turbulenzen können für Passagiere gefährlich sein, wenn sie nicht angeschnallt sind oder Gepäck nicht gesichert ist.
  • Clear Air Turbulences (CAT) sind besonders gefährlich, da sie unvorhersehbar sind und schwere Verletzungen verursachen können.
  • Der Klimawandel könnte zu einer Zunahme von Turbulenzen führen.
  • Turbulenzen werden in drei Stufen eingeteilt: leichte, moderate und starke Turbulenzen.
  • Passagiere sollten während des gesamten Fluges angeschnallt bleiben, ihr Handgepäck sicher verstauen und Plätze in Flügelbereichen wählen, um die Auswirkungen von Turbulenzen zu minimieren.

Wenn der Flug zur Achterbahnfahrt wird, man das Gefühl hat, im Auto über Kopfsteinpflaster zu rattern oder man sich kurz vorkommt, wie im freien Fall – dann sprechen wir von einem Luftloch. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was bei Turbulenzen wirklich passiert und warum Sie sich auch bei Flugangst trotzdem keine Sorgen machen müssen.

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Was sind Luftlöcher?

Vorab gleich; Luftlöcher gibt es in dem Sinn nicht. Ruckelt es in der Maschine, befinden wir uns natürlich nicht in einem plötzlichen Vakuum. Das Gas rund um uns ist immer noch da, es ist jedoch stärker in Bewegung – wir treffen auf Wind! Aus diesem Grund ist die Bezeichnung Turbulenzen passgenauer. Warum spricht man also umgangssprachlich von Luftlöchern?

Gerät das Flugzeug in einen Abwind, fühlt es sich so an, als würde man plötzlich sehr tief in ein Loch fallen. Dabei ist der Höhenunterschied jedoch meist weit geringer, als es wirkt. Das liegt an der hohen Geschwindigkeit, mit der man sich im Flugzeug bewegt. Sorgen sind also so gut wie immer unbegründet.

Viel Wahrscheinlicher, als sich bei Turbulenzen zu verletzen, ist die Gefahr, dass Ihr Flug Verspätung hat. In diesem Fall können wir helfen: überprüfen Sie anhand unseres kostenlosen Rechners, ob Ihnen eine Entschädigung zusteht!

Wie entstehen Luftlöcher?

Luftlöcher, beziehungsweise Turbulenzen, spüren wir, wenn das Flugzeug durch Stellen fliegt an denen sich die Luft auf und ab bewegt, also Aufwinde und Abwinde aufeinandertreffen. Diese Luftbewegung kann verschiedene Ursachen haben, etwa durch die Reibung der Luft an der Erdoberfläche oder die unregelmäßige Temperatur des Bodens, welche die Luft erwärmt und diese so aufsteigen und dann wieder absinken lässt.

Wann und wo gibt es besonders viele Luftlöcher?

Turbulenzen entstehen beispielsweise gehäuft im Hochgebirge, wo der Wind gegen die Hänge prallt und dadurch, vereinfacht gesagt, Wellen in der Luftströmung entstehen lässt. Vielfliegern wird auch schon aufgefallen sein, dass die Maschine beim Eintritt in die Wolken oft ruckelt. Das liegt daran, dass dort eine andere Luftdichte herrscht.

Die thermischen Turbulenzen, also jene, die durch Lufterwärmung entstehen, spürt man im Sommer und in wärmeren Gebieten häufiger, als im Winter und bei kaltem Wetter. Daher ist es dann anzuraten, früh am Tag zu fliegen, wenn die Temperaturen noch nicht stark angestiegen sind.

Hat zuvor ein anderes Flugzeug den gleichen Luftraum durchflogen, kann auch das noch Luftverwirbelungen hinterlassen haben, die sich als Ruckeln bemerkbar machen. Gerade auch bei Start und Landung, also in Bodennähe, wo durch das Kommen und Gehen der Maschinen die Luft aufgewirbelt wird, kann es schnell einmal holpern.

https://unsplash.com/de/fotos/N76uHET6fK8

Sind Turbulenzen gefährlich?

Auch wenn es sich so anfühlt; das Flugzeug sackt bei Luftlöchern kaum ab, da der Autopilot blitzschnell ausgleicht. Der Pilot oder die Pilotin muss nur in den seltensten Fällen Hand anlegen.

Kommt man in ein Gewitter, ist es zum Beispiel kaum zu vermeiden, dass man Turbulenzen spürt. Diese werden aber von den Wetterdiensten erfasst oder durch Wolkenbildung von Pilot oder Pilotin erkannt und in den allermeisten Fällen umflogen. Doch selbst wenn Ihr Flieger in eine Gewitterwolke gerät – was auch bewusst passieren kann, wenn der Umweg zu weit wäre – ist das kein Grund zur Sorge.

Moderne Flugzeuge sind dafür gebaut, Turbulenzen auszuhalten, selbst wenn es einmal ordentlich holpert. Sogar wenn sich die Flügel biegen, ist keine Panik angesagt. Diese sind dafür gebaut, flexibel zu sein. Turbulenzen sind übrigens für kleine Flugzeuge nicht gefährlicher, als für große. Allerdings spürt man sie als Passagier stärker, da leichtere Flieger eine geringere Trägheit haben.

Gefährlich werden Luftlöcher in der Regel nur dann, wenn Passagiere und Besatzung nicht angeschnallt oder Gepäckstücke und anderes Gut nicht gesichert sind. Ruckelt es dann so stark, dass man aus dem Sitz geschleudert, umgeworfen oder von etwas getroffen wird, können durchaus leichte bis schwerwiegende Verletzungen die Folge sein.

https://unsplash.com/de/fotos/NO5x_e0hAqQ

Was sind Clear Air Turbulences?

Die Art von Turbulenzen, die tatsächlich gefährlich werden kann, sind die sogenannten Clear Air Turbulences – kurz CAT. Sie können von den Wetterdiensten kaum vorhergesagt werden und treten deswegen unangekündigt und plötzlich auf. Auch für den Pilot oder die Pilotin ist so ein Luftloch aus dem Cockpit nicht sichtbar, weswegen ihnen nicht ausgewichen werden kann – es sei denn, ein anderes Flugzeug, das sie schon durchflogen hat, hat sie bereits gemeldet.

Die Gefahr, dass das Flugzeug bei solchen Turbulenzen abstürzt, ist sehr gering. Was daran tatsächlich gefährlich ist, ist das Potenzial für schwere Verletzungen in der Kabine durch die Erschütterungen. Die meisten Verletzungen, die durch Clear Air Turbulences zustande kommen, zieht sich das Boardpersonal zu, da dieses sich häufiger unangeschnallt im Flugzeug bewegt.https://unsplash.com/de/fotos/t48j_2p6kxo

Fotos in einem Facebook Post aus dem März zeigen, wie chaotisch die Zustände in der Kabine sein können, nachdem das Flugzeug in plötzliche Turbulenzen gerät und Gegenstände sowie Personen durch die Luft geschleudert werden. Die Crew der TAAG Angola Airlineshatte gerade erst Essen serviert, zehn Personen wurden verletzt, ein Crewmitglied brach sich das Bein.

Wie die Forschung nahelegt, wird der Klimawandel vermutlich zu einer Zunahme von CAT und anderen Turbulenzen führen – etwa durch extremere Wetterphänomene oder die Beschleunigung des Jet-Streams. Turbulenzen werden häufiger vorkommen und wohl auch länger anhalten.

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Die drei Abstufungen von Turbulenzen

Je nach Stärke werden Turbulenzen in drei Stufen eingeteilt.

  1. Stufe: Leichte Turbulenzen. Das Flugzeug wackelt nur so leicht, dass man weiterhin in der Kabine (eventuell etwas erschwert) gehen und auch Essen kann. Getränke könnten vielleicht überschwappen und Gegenstände verrutschen.
  2. Stufe: Moderate Turbulenzen. Gegenstände, die nicht gesichert sind, bewegen sich stärker. Essensausgabe ist nicht mehr möglich oder zumindest deutlich erschwert, auch, da Getränke umkippen können. Gehen im Gang fällt Passagieren schwer.
  3. Stufe: Starke Turbulenzen, der Extremfall. Das Flugzeug sackt gefühlt stark ab (auch wenn di Höhenänderung meist nur ein paar Meter beträgt) und wird durchgeschüttelt. Gegenstände, die nicht gesichert sind, fliegen herum. Essen und gehen sind unmöglich. Wer nicht angeschnallt ist, kann durch die Kabine oder an die Decke geschleudert werden und sich und andere dabei schwer verletzen.

Was tun bei Turbulenzen?

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie also generell den ganzen Flug lang angeschnallt bleiben, sofern Sie nicht gerade Ihren Sitzplatz verlassen, um die Toilette aufzusuchen oder sich die Beine zu vertreten. In jedem Fall sollten Sie natürlich den Gurt anlegen, wenn die entsprechende Durchsage kommt und das Anschnallzeichen aufleuchtet.

Sollte Ihr Handgepäck in diesem Moment nicht ordnungsgemäß verstaut sein, packen Sie es wieder weg, damit es bei gröberen Turbulenzen nicht durch den Passagierraum kugelt.

Empfinden Sie schon leichte Turbulenzen als besonders unangenehm oder haben sie vielleicht sogar Flugangst, die durch Ruckeln verstärkt wird, haben wir einen Tipp: buchen Sie in größeren Flugzeugen einen Platz in Flügelnähe. Denn dort ist die Hebelwirkung geringer, die besonders das Hinterteil aber auch das Vorderteil stärker erschüttert.