Was man aus dem Hotel mitnehmen darf – und was Diebstahl ist
- Rein rechtlich gesehen darf man nichts aus dem Hotel in die eigenen Koffer packen
- Bei kleinen verbrauchbaren Gegenständen wie Shampoofläschchen oder Kugelschreiber haben Sie aber keine rechtlichen Schritte zu befürchten
- Handtücher, Bademäntel und andere dauerhafte Utensilien müssen im Hotel bleiben, ansonsten begehen Sie Diebstahl und können angezeigt werden
Mehr als ein Drittel aller Hotelgäste hat sich laut einer Umfrage von „Wellness Heaven“ schon einmal im Hotel bereichert. Bei Kleinigkeiten wie Duschgel-Fläschchen, Seife und Shampoos mag das gutgehen. Von größeren Souvenirs wie dem Bademantel, dem angenehmen Handtuch oder gar Einrichtungsgegenständen sollten Sie aber die Finger lassen. Denn der Schwund dieser Gegenstände wird für Hotelbetreiber auf Dauer teuer und könnte deswegen zur Anzeige gebracht werden. In diesem FairPlane-Ratgeber erfahren Sie, was Sie aus dem Hotelzimmer trotzdem problemlos mitnehmen können und was eigentlich von wem am öftesten auf Reisen gestohlen wird.
Das beliebteste Hotel-Diebesgut
Am öftesten werden Umfragen aus dem Hotelierfachbereich zufolge kleine Hygieneartikel aus dem Badezimmer des Hotels gestohlen. Vom Shampoo-Fläschchen, über die Seife und das Duschgel bis zur wohltuenden Bodylotion ist nichts vor dem Beutedrang internationaler Urlauber sicher. Ganz weit oben auf der Souvenir-Liste stehen bei Hotelgästen außerdem Badeschlappen (in Österreich Badeschlapfen), Handtücher und Bademäntel. Doch auch größere Dinge sind schon über Nacht aus Hotels verschwunden. Skurrile Geschichten von Hoteliers reichen von Kaffeemaschinen über Fernsehgeräte, Konzertflügel, Tierpräparate und Luxusmatratzen. Manchen Reisenden geht beim Gedanken an ein unvergessliches Begleitstück aus dem Hotel scheinbar das Herz auf.
Die beliebtesten „Hotelsouvenirs“ nach Nationalitäten
Funfact: In der oben zitierten Studie von „Wellness Heaven“ aus dem Jahr 2019 wurden die Vorlieben unterschiedlicher Landsleute beim Hoteldiebstahl untersucht. Befragt wurden über 1150 Hoteliers, die teilweise von unglaublichen Diebstählen zu berichten wussten.
Deutsche und Österreicher
Während sich Deutsche Diebe eher auf Evergreens wie Hygieneprodukte und Handtücher beschränken, scheinen Österreicher nicht genug von Kaffee kriegen zu können. Keine andere Nation stiehlt öfter die Kaffeemaschine aus dem Hotelzimmer. Auch Geschirr und Besteck steht bei Österreichischen Dieben hoch im Kurs.
Schweizer und Franzosen
Eidgenössische und französische Übeltäter haben es auf technische Geräte abgesehen. Schweizer Diebe haben beim Föhn die Nase vorn, dafür kann sich keine Nation bei der Entwendung von TV-Geräten und der TV-Fernbedienung mit den Franzosen messen.
Niederländer und Italiener
Bei flinken Fingern aus den Niederlanden verschwinden am öftesten Klopapier und Glühbirnen, Italienische Diebe haben scheinbar eine Leidenschaft für Weingläser. Keine andere Nation stiehlt öfter schöne Trinkgefäße.
Briten und Amerikaner
Engländer, Schotten und Waliser stehlen ähnlich wie deutsche Diebe bevorzugt Handtücher und Kosmetikartikel. Amerikanische Diebe scheinen laut der Umfrage hingegen eine andere Vorliebe zu haben: Sie lassen am öftesten Zierkissen und Batterien mitgehen.
Darf ich den Bademantel oder das Handtuch aus dem Hotel mitnehmen?
Nein, Bademäntel und Handtücher werden gewaschen und für die nächsten Gäste wiederverwendet. Diese Textilien werden Ihnen als Gast nur für die Dauer des Aufenthaltes zur Verfügung gestellt.
Sollte Ihnen das Handtuch oder der Bademantel besonders gut gefallen, fragen Sie besser bei der Rezeption nach, ob Sie das Stück käuflich erwerben können. So sind Sie auf der sicheren Seite. Das einfache Entwenden hingegen könnte ein juristisches Nachspiel haben.
Wie sieht die Rechtslage aus?
Alles, was Sie im Hotel vorfinden, ist Eigentum des Hotels und darf nicht mitgenommen werden. Jede Mitnahme eines Gegenstands ist Diebstahl. Genaugenommen bezieht sich das auch auf einfache Körperpflegeprodukte wie Seifen, Zahnpasten, die Shampoo Probe und den Conditioner.
Obwohl die Mitnahme dieser Gegenstände rechtlich gesehen Diebstahl ist drücken Hotelbetreiberinnen trotzdem meist ein Auge zu. Sie können diese Dinge also mit nach Hause nehmen.
Holen Sie sich bis zu 600 €* Entschädigung
Schnell, einfach und ohne Risiko zur Entschädigung. *abzgl. Erfolgsprovision
Was darf ich aus dem Hotel mitnehmen?
Trotz klarer Rechtslage zeigen sich Hoteliers meist kulant, wenn es um kleinere verbrauchbare Dinge geht. Aus dem deutschsprachigen Raum ist noch kein einziger Fall bekannt, in dem ein Gast wegen dem Entwenden von Flip-Flops, Seifen, Shampoos oder Kugelschreibern angezeigt wurde.
Auch Hausschuhe, Postkarten und Notizblöcke können im Normalfall sorgenfrei in die eigenen Taschen wandern. Schließlich befindet sich auf den Utensilien oft das Logo des Hotels, das mit der Verbreitung seines Brandings dadurch sogar kostenfreie Werbung macht. Es ist somit gelebte Praxis, diese Dinge aus dem Urlaub mitzunehmen.
Außerdem haben Sie bei jedem Artikel aus der Minibar freie Hand. Gegen Bezahlung beim Check-out können Sie Bier, Wein und Tee auch gerne mitnehmen.
Hygieneprodukte aus dem Hotel mitnehmen?
Bei Seifen, Duschgels, Zahnpasten und Shampoo haben Sie keine Strafverfolgung zu befürchten. Trotzdem sollten Sie erwägen, die Seife im Hotelzimmer zu lassen. Denn entgegen der landläufigen Meinung werden angebrauchte Hygieneartikel nicht unbedingt weggeworfen, sondern dank Corporate Social Responsibility – dem Anliegen die soziale Verantwortung wahrzunehmen – immer öfter recycelt und in ärmere Länder transportiert.
Organisationen wie „Clean the World“ versuchen so, Krankheiten wie Cholera aktiv zu bekämpfen.
Was darf man auf keinen Fall mitnehmen?
Neben den oft erwähnten Handtüchern und Bademänteln ist auch das Einstecken von Regenschirmen und dem Kleiderbügel nicht legal. Regenschirme, Wasserkocher, Bettwäsche, Bücher, Möbel und Bilder, unter anderem auch ein Foto an der Wand, gehören zur Hotelausstattung und nach Ihrem Aufenthalt im Hotel auch dortbleiben.